Der Wirtschaftsraum

Landkreis Haßberge

Hört das nie auf? Das Branchenbuch Bayern

Derzeit füllen wieder zahlreiche Angebote für einen angeblichen Brancheneintrag die eMail-Postfächer der Unternehmen, aber auch der Vereine und anderer Institutionen.

 

Michael Brehm, Wirtschaftsförderer des Landkreises, war heute selbst wieder einmal Empfänger einer Offerte für einen kostenpflichtigen, teuren Brancheneintrag. Dieses Mal kam die eMail sogar aus Übersee. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Wyoming, unterhält allem Anschein nach aber eine europäische Filiale in der Schweiz. Denn dort hin soll der korrigierte „Brancheneintrag“ gefaxt werden.

Was lässt an der Seriosität zweifeln?
Gleich mehrere Faktoren weisen darauf hin, dass das Angebot mit Vorsicht zu genießen ist:

  • Die Absende-Adresse:
    Wer die Domain, also die Internetseite des Absenders aufruft, landet lediglich auf einer Testhomepage. Bereits vorhandene Brancheneinträge sucht man hier vergeblich. Dasselbe gilt für die Domain, über die eine Mail als Rückantwort in dem Angebot angegeben ist.
  • Der Branchenführer:
    Die eigentliche Homepage des Branchenführers ist sehr einfach und ohne große Funktionalität. Nur der Suche nach einer Branche oder Firmennamen und einem Ort wird angeboten. Die aufgelisteten Brancheneinträge scheinen lediglich über eine Google-API importiert zu sein. 
  • Die Kosten:
    Für einen Brancheneintrag fällt eine jährliche Gebühr von 960,- € netto an; der Vertrag läuft allerdings gleich auf 2 Jahre. D.h. 1.920,- € netto sollten bei einem Vertragsabschluss einkalkuliert werden.

„Was nichts kostet, taugt auch nichts“
Einmal mehr lässt sich dieses Sprichwort durchaus widerlegen. Seit vielen Jahren unterhält der Landkreis sein „eigenes“ Unternehmensportal - mit Brancheneintrag und Stellenbörse, kostenlos und für alle Unternehmen mit Sitz oder Niederlassung im Landkreis. Von den über 4.000 bekannten Unternehmen sind aktuell über 2.000 Betriebe mit ihrem Brancheneintrag vertreten - vom Abriss-Unternehmen bis hin zum Zwerg-Riesen, von Aidhausen bis Zeil reicht die Branchenvielfalt.

Unternehmen sollten also kritisch prüfen, ob sich die Kosten für einen Brancheneintrag lohnen oder ob sie nicht das Angebot des Landkreises nutzen, ihren Brancheneintrag auf dem Wirtschaftsportal zu veröffentlichen - kostenlos, aber nicht umsonst.

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